Maultaschen
 
 
 
 
 
  Brühe   
  5 l Wasser   
  750 g Rinderbeinscheibe   
  2-3 Karotten   
  200 g Sellerie   
  1 Zwiebel       
  Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Nelken
  Nudelteig
  500 g Mehl   
  4 Eier       
  Salz              
  Füllung   
  250 g Spinat, gekocht, ausgepresst   
  100 g Hackfleisch
  100 g gerauchte Schinkenwurst
  100 g Bratwurstbrät   
  1 Bund Frühlingszwiebeln
  1 Bund Peterling
  2 Scheiben Toastbrot, in Milch 
  eingeweicht und ausgepresst   
  1 Ei      
  Piment, Majoran, Pfeffer, 
  Salz, Muskat       
 
 
  Kein schwäbisches Gericht ist so beliebt und bekannt wie der gefüllte Nudelteig 
  mit Brät, Spinat, Zwiebeln und anderen wechselnden Zugaben. 
  In jeder Familie gibt es spezielle überlieferte Rezepte, die weitere Zutaten wie  
  gekochten Schinken, geräucherte Schinkenwurst, Hackfleisch oder Bratenreste 
  vorsehen. Die Frage wie viel Spinat und wie viel Fleisch oder Wurst in die 
  Maultaschen gehören haben so mache Schwiegertochter mit der 
  Schwiegermutter entzweit. 
  Es gibt im Grunde kein Original-Maultaschenrezept.
  Der Legende nach versteckten die Zisterziensermönche des Klosters Maulbronn 
  in der Fastenzeit das Fleisch vor dem lieben Herrgott in einem Nudelteig, was im 
  Volksmund zum Beinamen Herrgottsbscheißerle führte.
  Traditionsgemäß essen schwäbische Familien am Gründonnerstag Maultaschen in 
  der Brühe. Deshalb nennt man sie auch grüne Nudeln. 
  Die restlichen hergestellten Maultaschen gibt es dann am Karfreitag, mit Eiern 
  angebacken und mit Kartoffel- und grünem Salat serviert, als Fastenessen. 
  Früher galten sie als Gericht der armen Leute, da übrige Fleisch-, Brot- und 
  Gemüsereste in der Füllung verarbeitet wurden.
  Die moderne Gastronomie hat sich mittlerweile bundesweit der Maultasche 
  bemächtigt und vermarktet diese als pseudo-schwäbische Spezialität mit 
  unüblichen Zutaten als Lachsmaultäschle, Pilzmaultäschle oder vegetarische 
  Maultäschle.
  Eine andere Grundsatzentscheidung ist die Form der Maultasche. Dreieckig, 
  quadratisch oder halbrund, gerädelt oder nur mit dem Messer abgeschnitten. 
  Faule Köche rollen die belegten Teigplatten einfach wie eine Roulade und sparen 
  sich die Mühe jede Maultasche einzeln auszurädeln. 
  Eine echte Schwäbin würde so etwas nie tun.  
 
 
  Fleischbrühe
  Aus den Zutaten sachte köchelnd in 
  zwei bis drei Stunden eine Brühe 
  kochen. 
  Brühe abseihen. 
  Fleisch für ein anderes Gericht 
  verwenden.
  Den Nudelteig bereiten und in 6 Teile 
  ca. 15-18  cm breit hauchdünn 
  ausrollen.
  Füllung vorbereiten
  Die Hälfte des geputzen Peterlings in 
  wenig Butter dämpfen.
  Zwiebeln kleinhacken und andämpfen.
  Mit den anderen Zutaten gründlich 
  vermischen.
  Die Füllung gleichmäßig in kleinen 
  Häufchen auf eine Hälfte des 
  Nudelteiges geben. 
  Die andere Hälfte des Teiges über die 
  Füllung geben.
  Mit dem dem Teigrädle zu Quadraten 
  oder Dreiecken ausschneiden.
  Die Ränder mit der Gabel festdrücken.
  Maultaschen in der Brühe ca. 10 bis 
  15 Minuten sieden lassen. 
  Nicht kochen!
  Die Maultaschen können mit der Brühe 
  (Schnittlauch zufügen) als Vorspeise 
  serviert werden.
  Mit in Butter angerösteten 
  Semmelbröseln oder mit 
  feingeschnittenen, angebratenen 
  Zwiebeln belegt sind die 
  (geschmälzten) Maultaschen eine 
  beliebte Beilage zu Sauerkraut, 
  Kartoffelsalat oder grünem Salat.
  In 1 cm dicke Streifen geschnitten und 
  mit Eiern überbacken sind sie ein 
  beliebtes Hauptgericht, als Beilage 
  gibt es einen Kartoffel-/Gurkensalat.